Geschichte des Dolmetschens: vom alten Ägypten bis zur Europäischen Union
DOI:
https://doi.org/10.5755/j01.sal.0.20.1780Keywords:
vertimas žodžiu, nuoseklusis vertimas, sinchroninis vertimas, vertėjų žodžiu statusas, vertėjų žodžiu rengimasAbstract
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist einen kurzen Überblick über die Geschichte des Dolmetschens zu geben. Dazu dienten Forschungsergebnisse zahlreicher Autoren, die im Beitrag systematisiert und verallgemeinert werden.
Als der erste Beweis der Dolmetschtätigkeit gilt ein atlägyptisches Relief aus dem Jahr 1341 v. Chr., auf dem ein Dolmetscher zu sehen ist, der die Rede eines Würdenträgers einem Ausländer überträgt. Die ersten schriftlichen Dokumentationen des Dolmetschens stammen aus China.
Die Dolmetscher hatten je nach Land und Zeitperiode unterschiedlichen Status. Im alten Griechenland und Rom wurden die Dolmetschtätigkeiten oft von freigelassenen Sklaven oder Gefangenen ausgeführt, weil es als unanständig galt, die Sprache der Barbaren zu sprechen. Dagegen bildeten die Dolmetscher in Afrika oder in Japan sogar eine eigene soziale Oberschicht. In Japan waren die staatlichen Dolmetscherstellen sogar vererblich.
Die formale Dolmetscherausbildung begann in China in der Zhou-Dinastie und die erste Dolmetscherschule Europas wurde in Konstantinopel gegründet. Die ersten Simulatandolmetschanlagen wurden 1927 in Genf eingesetzt, doch eine größere Verbreitung fand das Simultandolmetschen erst nach dem Nürnberger Prozess.
Heutzutage ist der größte Arbeitgeber der Dolmetscher das Europäische Parlament, das für seine Plenarsitzungen bis zu 1000 Dolmetscher beschäftigt.Downloads
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